Pawprints on Tour for Handicapped Kids

Unser Team : 

  - Angi und Bernd

  - 3 Hunde: Australian Shepherd Hündin Bailey, Australian Shepherd 

                         Rüde Spunky und Chihuahua Rüde Stitch

  - 3 Pferde: Haflinger Allegro, Norikerstute Lady und Ungar Buffalo

 

Los ging es am 16.07.16 in Zimmern unter der Burg. Geplant war eine 3-monatige Survival Tour - von Zimmern nach Venedig und wieder zurück.

Nebenher sammelten wir Spenden für die Schmetterlingskinder aus Rottweil. Dies ist eine Frühförderung, die Kinder mit Behinderungen, als auch entwicklungsverzögerte Kinder unterstützt und betreut.

P. Nädele vom Schwarzwälder Bote begleitete uns mit tollen Zeitungsberichten, die in gewissen Abständen über unsere Tour berichteten.

 

Unsere Tour verlief von Zimmern über Stockach, am Bodensee entlang, durch den Bregenzer Wald, durch den Vorarlberg

 

Von Tag zu Tag wuchs unser Team enger zusammen. Wir lernten uns und unsere Tiere auf eine ganz neue Weise kennen. Gemeinsam erlebten wir viele Abenteuer und stellten uns Herausforderungen, denen wir alleine nicht gewachsen gewesen wären. Wir arbeiteten perfekt als Team zusammen - nur so konnten wir alle wieder heil nach Hause bringen.
Abenteuer wie  Flüsse schwimmend zu durchqueren, Baumstämme zu zerhacken, die uns den Weg versperrten, steile Hänge und enge Pässe zu passieren, gehörten zu unserer Tagesordnung.

Zum Glück lernten wir unterwegs viele liebe Menschen kennen, die uns unterstützten, indem sie uns z.b ein Stück Wiese für eine Nacht überließen.

Einmal wurden wir herzlich auf einem Gnadenhof und Campingplatz in Bozenau aufgenommen. Dort machten wir nach einem sehr spektakulären Tag 5 Nächte Pause, damit sich alle wieder gut erholen konnten.

Bei einer Magendarmgrippe bekamen wir ein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt, um uns auszukurieren und dazu noch eine riesige Koppel für unsere 4-Hufer. 

Auf einer kleinen Ranch durften wir auf dem Hof zelten und unsere Tiere mit leckerem Heu stärken.

 

Immer wieder musste Equipment repariert werden. Mitten in Friedrichshafen riss unsere Packtasche, weil der Weg nicht breit genug war und wir an einem Pfosten hängen blieben. In solchen Momenten durften wir die Nerven nicht verlieren, sondern mussten eine Notlösung finden. Die Tasche wurde mit Hundeleinen provisorisch geflickt und am Abend mit Lederbändern repariert.

Bailey hatte sich die Pfote vertreten - also baute Bernd kurzerhand ein Hundebett oben auf den Packsattel, in dem es sich die drei Hunde,  wenn es nötig war, bequem machen konnten.

 

In Landeck bekamen wir noch eine wundervolle Nachricht - Angi war schwanger. Wir freuten uns wahnsinnig. Ein Mopedfahrer, den wir einen Tag vorher zufällig nach dem Weg gefragt hatten, war überraschenderweise unser Frauenarzt, bei dem wir einen Kontrolltermin machten. Nach Absprache mit verschiedenen Ärzten stand die Entscheidung fest, weiterzureiten. Jedoch beschränkten wir die Reise auf den Hinweg bis Venedig. Wir wollten uns in Venedig von unserer Familie und Freunden abholen lassen.

 

 

Wunderschöne Landschaften durften wir erleben. Ob Bodensee, Bregenzer Ach, Auenfeld oder Reschen - es gab nicht einen Tag, der uns nicht überwältigte.  Mit dem Wetter hatten wir die meiste Zeit viel Glück. Es war nicht zu heiß für die Tiere, aber angenehm für uns. Jedoch gab es auch Dauerregen und Graupel. Ohne unseren Gaskocher und unsere abendliche Wärmflasche wäre es nachts manchmal mehr als unangenehm geworden. 

 

Vermutlich durch Muskelaufbau passte unser Packsattel unserer Lady nicht mehr so perfekt wie an dem Tag, an dem wir losgeritten waren. Wir machten Pause, um sie zu schonen. Wir tauschten unseren Sattel mit lieben Leuten, die wir kennengelernt hatten und erhielten ihren militärischen Packsattel. Auf dem Rückweg wollten wir wieder vorbeischauen, um den Sattel zurückzutauschen.

Jetzt ging es Lady wieder viel besser, jedoch war es noch nicht die perfekte Lösung.

Wir hatten Sorgen, unsere Tour nicht beenden zu können. Wir waren schon kurz davor, am Reschensee zu sagen, dass wir aufgeben und man uns bitte abholt. Angi´s Mutter und Schwester boten sich jedoch an, als Begleitfahrzeug zu kommen. So konnten wir das Gepäck ins Auto packen, und unsere Lady konnte als Handpferd mitlaufen. Auch für unsere beiden Reitpferde war einiges an Gewicht weg, da Lammfelle und Jacken nicht mehr hinten auf dem Sattel festgebunden waren. 

Wir freuten uns riesig, unsere Tour, anders als geplant, aber besser als gar nicht beenden zu können.

 

Doch dann kam der Tag, an dem Angi einen Kotrolltermin bei einem Frauenarzt in Meran ausgemacht hatte. Es war kein Herzschlag zu sehen. Für uns ein Schlag ins Gesicht. Alles schien zusammenzubrechen.

Damit war das Ende unserer Tour doch früher als geplant gekommen. Wir wollten nicht mitten in Italien in einem Krankenhaus landen. Also planten wir unsere Heimreise. Ein guter Freund von Bernd holte uns ab und brachte uns nach Hause. 

Unsere Pferde durften gleich in ihr neues Zuhause in Balgheim einziehen.

Leider bestätigte sich die Diagnose der Ärztin aus Meran. Angi hatte eine Fehlgeburt. Für uns war das die Bestätigung, richtig gehandelt zu haben, nach Hause zu kehren. 

 

 

 

Unsere Tour ist nicht aufgehoben. Wir wollen die restliche Strecke mit einer Kutsche und dem selben Team beenden, sobald wir sie guten Gewissens starten können.